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RAS-Zucht von Welsen - einen Blick hinter die Kulissen

In dieser Sonderausgabe dreht sich alles um die RAS-Zucht von Welsen. Für uns ist Niels Jeuken in die Produktion Afrikanischer Raubwelse (Clarias gariepinus) in einem rezirkulierenden Aquakultur-System (RAS) in der Van Melis Catfish Farm eingetaucht, die von Rick van Melis und seiner Frau Wendy betrieben wird.

Bitte beachten Sie, dass dieser Besuch vor Erlass der Regeln zum Social Distancing und weiteren Einschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie stattgefunden hat.

Wir bei Alltech Coppens glauben fest daran, dass uns die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden die fundierte Erforschung, Entwicklung und Produktion maßgeschneiderter Fischfutterprodukte ermöglicht. Dank unserer fundierten Marktkenntnisse auf Kunden- bzw. Züchterebene sticht Alltech Coppens in der Branche hervor.

Zunächst möchte ich sagen, wie stolz ich darauf bin, für ein Unternehmen tätig zu sein, das auf die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter so großen Wert legt, und sie so mit der nötigen Erfahrung und dem Wissen für ihre weitere Karriere ausstattet. Des Weiteren ist dies eine einzigartige Gelegenheit, einen Fischzüchter eine Woche lang während seiner täglichen Arbeit begleiten zu dürfen. Da es schlicht unmöglich ist, die Fischzucht in nur einer Woche zu erlernen, haben wir uns entschlossen, uns darauf zu konzentrieren, die Denk- und Arbeitsweise eines Fischzüchters kennen und verstehen zu lernen. Dabei tauche ich in die täglichen Aktivitäten auf der Van Melis Catfish Farm ein, stelle mich den Herausforderungen und lerne die wesentlichen Facetten der Fischzucht vor Ort kennen.

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Bereits an meinem ersten Tag fällt mir die pragmatische Herangehensweise von Rick und seine unaufgeregte Art und Detailgenauigkeit auf. Als erste Lektion lernte ich die große Bedeutung der Biosicherheit und der Hygieneregeln kennen – das Tragen entsprechender Kleidung und das Desinfizieren meiner Hände und Arme bei jedem Betreten und Verlassen der Farm. Dann erklärte mir Rick die wichtigsten Aspekte der Fischzucht, d. h. die aufmerksame Beobachtung des Verhaltens und Zustands der Fische, die Überwachung der Wasserqualität und der Systemparameter sowie die konstante Versorgung mit hochwertigem, staubfreiem und an die RAS-Zucht angepasstem Futter. Das speziell für Afrikanische Raubwelse in RAS-Zucht entwickelte Special Pro ist dafür das perfekte Produkt.

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Wir beginnen den Tag mit einem Rundgang durch die Anlage, prüfen dabei die einzelnen Tanks und beobachten zunächst das Verhalten und den Zustand der Fische. Anschließend prüfen wir den Futterautomat, reinigen ihn und füllen nach Bedarf Futter nach. Abschließend entfernen wir vereinzelte tote Fische aus dem Tank. Sämtliche Daten bezüglich Fütterungsmenge, Qualität von Futter und Wasser, Fischverhalten und Sterblichkeit werden gesammelt und protokolliert. Aus ihnen ergibt sich die Leistung der Farm. Anschließend führen wir die unverzichtbare Prüfung des RAS-Systems durch, bei der der Sedimentationsfilter zunächst gespült und anschließend gründlich gereinigt wird. Dann öffnen wir den Einlass erneut, damit das Systemwasser wieder fließen kann.

„Im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass diese Vorgehensweise die Ruhe im Fischbestand geringfügig stört und ihnen minimalen Stress bereitet“, erläutert Rick. „Daher haben wir einen Anteil Salz in das System gegeben, um sicherzustellen, dass die Fische mit dieser Routine optimal zurechtkommen.“

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Optimalen Bedingungen

Laut Rick lassen sich in einem RAS-System pro Kubikmeter beeindruckende 550 kg Afrikanischer Raubwelse unter optimalen Bedingungen produzieren. Dazu muss man die Systemfunktionen unbedingt im Blick behalten. Laut Rick sind dabei eine umfassende Kontrolle, entsprechende Wartung und das aufmerksame Beobachten ausschlaggebend für den Erfolg.

Afrikanische Raubwelse verfügen über ein Atemorgan, über das sie Luft einatmen können. Dadurch können die Fische bei hoher Besatzdichte gezüchtet werden. Sie fühlen sich auch auf engem Raum wohl und zeigen keinerlei Anzeichen von Aggression und auch Kannibalismus tritt nur geringfügig auf. Eine weitere Besonderheit von Clarias gariepinus ist, dass die Jungfische innerhalb eines Zeitraums von nur sechs Monaten ein Gewicht von bis zu 1,5 kg erreichen können. Eine durchschnittliche Futterverwertungsrate (FCR) von 0,85 macht sie zu einer der weltweit ertragreichsten Aquakulturarten.

Die Van Melis Catfish Farm verfügt über eine eigene Erbrütungs- und Aufzuchtanlage. Die Aufzuchtanlage besteht aus drei Farmen mit je 18 Tanks mit einer maximalen Kapazität von 3.000 kg Fisch (2.000 Einzeltiere). Die Erbrütungsanlage umfasst 40 Aquariumtanks. Die große Anzahl der Tanks ermöglicht ein häufiges Sortieren der Fische. Dadurch wird sichergestellt, dass jede Charge aus einer homogenen Gruppe Fische besteht. Dabei ist es wiederum entscheidend, das Fütterungsprotokoll dem Nährstoffbedarf im jeweiligen Lebensstadium der Fische anzupassen.

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Die Grundlage

1986 legten die Eltern von Rick van Melis die Grundlage für die spätere Van Melis Catfish Farm, die heute jährlich mehr als 300 Tonnen Afrikanischen Raubwels produziert. Zur damaligen Zeit begann die Universität Wageningen gerade mit der Erforschung und dem Sammeln von Erfahrungen auf dem Gebiet der RAS-Zucht in den Niederlanden. Seit den frühen 1990ern beteiligt sich Alltech Coppens an der Entwicklung spezieller Futterrezepturen für die damals neue Methode der Fischzucht. Während der vergangenen Jahrzehnte haben wir fundiertes Wissen über die grundlegenden Anforderungen an RAS-Futter aufgebaut und es ist spannend, das Potenzial von RAS in der Aquakultur hautnah zu erleben.

Sie möchten mehr über den optimalen Betrieb und die Funktionsweise einer RAS-Zucht von Welsen wissen?

Eine optimale Qualität des RAS-Futters und des Fütterungsmanagements sind für eine erfolgreiche und nachhaltige Fischproduktion von entscheidender Bedeutung.